Echotherapie

Was ist die Echotherapie?

Was bedeutet HIFU?

Die Echotherapie ist eine Ultraschallbehandlung mit HochIntensiv Fokussiertem Ultraschall – auch HIFU genannt. Ein Schnitt oder ein Stich ist nicht notwendig, das heiißt die Behandlung ist nicht-invasiv oder non-invasiv.

Bei welchen Erkrankungen wird die Echotherapie eingesetzt?

Die Echotherapie wird bei der Behandlung von Fibroadenomen der Brust, sowie bei gutartigen Schilddrüsenknoten (heiße und kalte) angewendet als Alternative zur Operation oder als Alternative zur Radiojodtherapie.

Werden die Kosten von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen?

Die gesetztlichen Krankenversicherungen übernehmen i.d.R., die Kosten für die Echotherapie. In zertifizierten Zentren werden die Therapiekosten von den Krankenkassen übernommen.

Wo wird die Echotherapie angeboten?

Zertifizierte Zentren finden sie unter www.dzta.de

Unter der Rubrik zertifizierte Standorte finden Sie die Ansprechpartner und können weitere Informationen bekommen.

Besuchen Sie auch die Deutsche Gesellschaft für medizinische Zweitmeinung e.V.

Wie funktioniert die Echotherapie?

Hochintensiv-fokussierter Ultraschall

Die Echotherapie-Behandlung nutzt hochintensiven fokussierten Ultraschall (HIFU oder auch therapeutischer Ultraschall), welcher im Fokuspunkt vom Gewebe absorbiert wird. Dadurch kommt es zu einer lokalen Erhitzung auf ca. 85°C und einer Ablation des Gewebes. Durch sequentielle Abgabe von Ultraschallpulsen innerhalb des Zielvolumens, kann dieses vollständig behandelt werden, ohne dass nebenliegende Strukturen beschädigt werden.

Prof. Dr. Dr. Korkusuz gehört zu dessen führenden Experten. Der Weltverband für Ultraschall in Medizin und Biologie (World Federation for Ultrasound in Medicine and Biology) empfiehlt in seiner offiziellen Zeitschrift (Ultrasound in Medicine and Biology) die von ihm entwickelten Techniken zur Behandlung von Schilddrüsenknoten, von Schilddrüsenzysten und Metastasen des Schildrüsenkarzinoms als Alternative zurChirurgie und zur Radiojodtherapie. Bevor der Facharzt für Radiologie und Nuklearmedizin an das Bürgerhospital wechselte, war er nahezu zwölf Jahre in der Nuklearmedizin der Universitätsklinik Frankfurt tätig, an der er 2013 habilitierte. Seit 2014 ist Prof. Dr. Dr. Korkusuz Vorsitzender des Deutschen Zentrums für Thermoablation e.V.

Schilddrüsenknoten und Fibroadenome

Was sind Schilddrüsenknoten?

Bei Schilddrüsenknoten unterscheidet man zwischen heißen, kalten und indifferenten Knoten. Heiße Knoten haben die Eigenschaft einer überdurchschnittlich hohen Aufnahme von Iod und einer somit höheren Hormonausschüttung, was eine Schilddrüsenüberfunktion verursachen kann. Bei kalten Knoten hat das Gewebe eine verminderte Aufnahme von Iod und Hormonproduktion im Vergleich zu normalem Gewebe. Knoten, welche ähnliche Eigenschaften zu gesundem Gewebe aufweisen, werden als indifferent bezeichnet.
Bei heißen Knoten kann eine bösartige Entartung i.d.R. ausgeschlossen werden. Kalte und indifferente Knoten hingegen haben ein geringes Risiko von ca. 1% einer Bösartigkeit.

Was ist eine Radiojodtherapie?

Bei der Radioiodtherapie werden Patienten radioaktiver Strahlung ausgesetzt, was von einigen Patienten nicht toleriert wird und zudem mit Kosten für Spezialstationen zur isolierten Aufnahme verbunden ist7. Zudem kann bei der Therapie nicht vermieden werden, dass auch der gesunde Teil der Schilddrüse radioaktiv markiertes Iod aufnimmt, wenn auch in geringerem Maße als der aktivere heiße Knoten. Daher wird auch gesundes Gewebe zu einem bestimmten Maß geschädigt und die Funktionsfähigkeit der Schilddrüse kann nicht in jedem Fall sichergestellt werden. Nach Hegedüs, 2004 entwickelt sich in 10 % der Fälle eine Schilddrüsenunterfunktion innerhalb von 5 Jahren nach der Behandlung. Demnach kann eine lebenslange Hormonersatztherapie Folge der Behandlung sein, verbunden mit den Nebenwirkungen dieser Medikamente.

Was ist eine Schilddrüsenoperation?

Bei der operativen Entfernung wird meist auch gesundes Gewebe entnommen. In vielen Fällen wird eine Hemithyreoidektomie (Entfernung einer Hälfte der Schilddrüse) oder eine Thyreoidektomie (vollständige Schilddrüsenentfernung) vorgenommen. Dies hat jedoch zur Folge, dass die Hormonproduktion der Schilddrüse eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich ist, was wiederum eine lebenslange Hormonersatztherapie zur Folge haben kann. Zudem ist ein mehrtägiger Aufenthalt im Krankenhaus nach dem Eingriff notwendig.

In diesem Zusammenhang konnte gezeigt werden, dass die Zahl operativer Eingriffe an der Schilddrüse in Deutschland im Vergleich zu internationalen Standards deutlich erhöht ist. Verburg et al., 2015 konnte in seiner Veröffentlichung in 2015 zeigen, dass Deutschland im Vergleich zu den USA mehr als doppelt so oft Schilddrüsenoperationen durchführt. Im Vergleich mit den Niederlanden sind die deutschen Zahlen sogar fast 7-mal höher.

Was sind Fibroadenome?

Fibroadenome sind gutartige Tumore der Brust, welche meist aus Stroma- und Epithelzellen bestehen. Meistens bilden sich Fibroadenome bei jungen Frauen in einem Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Viele Befunde werden durch Selbstuntersuchungen oder durch routinemäßige medizinische Untersuchungen entdeckt. Fibroadenome der Brust zählen zu den häufigsten gutartigen Tumoren in Frauen während deren fertilen Jahre. Die meisten Fälle treten in Frauen unter 30 Jahren auf, dennoch können Fibroadenome bei Frauen in jedem Alter auftreten und kommen in ca. 10 % aller Frauen auf.

Wann sollten Fibraoadenome behandelt werden?

Asymptomatische Fibroadenome bedürfen keiner Behandlung und sollten in regelmäßigen Abständen kontrolliert und beobachtet werden. Dennoch gibt es auch symptomatische Befunde. Symptome beinhalten beispielsweise physiologische Beschwerden wie Schmerzen und Druckgefühl, aber auch psychologische Beschwerden wie Angst vor weiterem Wachstum des Fibroadenom oder Angst vor Malignität. Zwar ist bekannt, dass das Risiko einer Entwicklung eines malignen Tumors bei Fibroadenomen vergleichsweise nicht oder nur geringfügig höher ist als bei gesundem Gewebe, dennoch entwickeln einige Patienten/-innen starke Angstgefühle, welche ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen und eine Behandlung notwendig machen.

Was sind die Nachteile einer Operation bei einem Fibraoadenoms?

Die klassische Therapiemethode ist die operative Entfernung. Bei einer operativen Entfernung können Nebenwirkungen wie Narbenbildung, Volumenverlust und Formveränderung der Brust sowie Mamillen-Areola-Verformung oder -Verschiebung nicht ausgeschlossen werden. Des Weiteren können typische operative Risiken wie Blutungen, Serombildungen oder chronische Narbenschmerzen auftreten. Zudem kann eine Durchtrennung der Milchgänge bei einer Operation nicht ausgeschlossen werden.

Durch die Therapie sollen drei wesentliche medizinische Verbesserungen erreicht werden:

Wirksamkeit und Sicherheit der Echotherapie